Mise Éire

Eine der aufregendsten Entdeckungen, die Jay Leyda während der Arbeit an seinem Buch „Films Beget Films“ (1964, dt. „Filme aus Filmen“, 1967) machte, war für ihn MISE ÉIRE (I am Ireland). Aus über Jahre gesammeltem Material aus Film- und Zeitungsarchiven entstand auf George Morrisons Schneidetisch eine Hommage an die irische Unabhängigkeitsbewegung, deren Trauma der gescheiterte Osteraufstand von 1916 war. Leyda bewunderte Morrisons künstlerische Sensibilität für bedeutsame Details in zunächst oft unspektakulären Bildern und er schätzte den Film auch deshalb, weil Morrison sich die Mühe machte, das gesamte Material auf eine einheitliche Laufgeschwindigkeit zu bringen. Wie er das machte, beschreibt Morrison in einem Arbeitsbericht, den Leyda seinem Buch als Appendix beigab (in der deutschen Ausgabe fehlt dieses Appendix). In den historischen Kontext des Films führt der Journalist und Irland-Experte Ralf Sotscheck ein, der auch an der Organisation der feierlichen Wiederaufführung von MISE ÉIRE in Dublin zum 100. Jubiläum das Osteraufstands beteiligt war.

Der Film wird vom Irish Film Institute als digital restaurierte Fassung zur Verfügung gestellt. Die Vorführung ist Teil des Programms Zeitgeist Irland 24.